Kontrolle durch die Ost-Berliner Wasserschutzpolizei in Berlin-Treptow, April 1952.

Die sowjetische Besatzungsmacht ließ im Sommer 1945 auch in ihrer Zone die Gründung von Parteien zu. Bereits 1946 kam es jedoch durch die Zwangsvereinigung von KPD und SPD zur SED zu ersten parteipolitischen Einschränkungen. Viele Mitglieder von CDU, LDP(D) und NDPD versuchten, sich der zunehmenden Vereinnahmung und Kontrolle durch die Staatspartei SED zu widersetzen.

Als Reaktion auf die sich zuspitzenden Konflikte richteten die westdeutschen Parteien CDU, SPD und FDP Ostbüros ein, die von West-Berlin aus Kontakt zu den Mitgliedern in der DDR hielten. Diese Büros unterstützten verfolgte Parteimitglieder bzw im Falle der SPD ehemalige Sozialdemokraten und deren Familienangehörige. Ihre Arbeit bewegte sich zwischen humanitärer Hilfe und konspirativer Parteiarbeit.

Damit waren sie dem MGB, der SED und dem MfS ein Dorn im Auge. Kontakte zu den Westparteien und deren „Agenturen des Kalten Krieges“ führten zur Verfolgung der Betroffenen als „Spione“. Der MGB richtete in Moskau mindestens 71 Mitglieder der LDP(D), 37 Mitglieder der NDPD und 34 Mitglieder der CDU hin.