„Feinde“ und „Spione“

„Feinde“ und „Spione“
Wer als „Feind“ zu definieren war, unterlag in einem totalitären System wie der DDR der Definitionsmacht der SED-Führung und ihrer Sicherheitsorgane. Konstruierte Feindbilder, vage ideologische Vorgaben sowie „Gummiparagraphen“ im Strafrecht ermöglichten es dem MGB mit Unterstützung des MfS, vermeintliche oder tatsächliche Kritiker des SED-Regimes willkürlich zu verfolgen.
Mit dem auf dem sowjetischen Strafrecht basierenden Generalvorwurf der „Spionage“ konnten Kritiker der schlechten Lebens- und Arbeitsbedingungen ebenso verfolgt werden wie Agenten westlicher Geheimdienste. Dabei kam es nicht auf die objektiv festgestellte Schuld des Einzelnen an, bereits eine willkürliche Behauptung konnte für die Betroffenen das Todesurteil bedeuten.
Dabei ermittelten die kommunistischen Geheimdienste auch gegen Menschen, die bereits von den Nationalsozialisten verfolgt worden waren. Doch schützte sie dieses Schicksal nicht vor der erneuten Repression. Unter den vermeintlichen „Spionen“ befanden sich aber auch Personen mit NS-Vergangenheit, was bei ihrer Verurteilung jedoch nur eine untergeordnete Rolle spielte.
Walter Linse’s Entführer: Kurt Knobloch





Der vom MfS ausgestellte Personalausweis von Kurt Knobloch, einem der Entführer von Walter Linse. Nach Linses Verhaftung gab die Stasi Knobloch, den sie zuvor für dieses Verbrechen angeworben hatte, eine neue Identität als „Kurt Müller“. Knobloch wurde jedoch von den westlichen Behörden enttarnt, im März 1953 in West-Berlin verhaftet und zu zehn Jahren Zuchthaus verurteilt. / Landesarchiv Berlin

Nach der Entführung von Walter Linse verstärkte die West-Berliner Polizei die Bewachung der Sektorengrenze, hier in Berlin-Lichterfelde, Juli 1952. / Landesarchiv Berlin / Bert Sass




10.10.1941
Flugblätter verteilen und Anschläge anbringen. Nachmittags wieder Judenaktion.
Arbeitskommando ist diesmal 27 Mann stark und ein Flintenweib. Der Chef erschießt auf der Strasse vor allem Volk den ehemaligen jüdischen Bürgermei- ster.
Die Art, wie das Flintenweib in den Tod ging, kön- nen sich viele Juden als Vorbild nehmen. Ohne mit der Wimper zu zucken, in aufrechter Haltung ging sie schnurgerade auf die Spritze los.
Tschauzy, 1.10.1941 zum Obergefreiten befördert.
11.10.1941
Gestern wurden 882 Juden umgesiedelt, Tschauzy ist Judenfrei. Jetzt wühlen wir in den verlausten Klamotten der Juden und suchen Wertgegenstände. …
13.10.1941
2 üble Verleumder erhängt, Erhängung erfolgte öf- fentlich und Anwesenheit der ganzen Bevölkerung von Tschauzy. …
Chapter 1

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Chapter 2

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Chapter 3

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Chapter 4

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